Golf und die Olympischen Spiele

1900 wurden in Compiègne bei Paris erstmals olympische Golfwettbewerbe ausgetragen, und vier Jahre später war Golf auch im Programm der Olympischen Spiele von St. Louis (USA). Dann folgte eine Durststrecke von mehr als einem Jahrhundert bis der Golfsport in Rio de Janeiro 2016 endlich wieder eine olympische Disziplin wurde.

Die ersten modernen Olympischen Spiele, die 1896 in Athen stattfanden, umfassten nur wenige Sportarten – Golf gehörte nicht dazu. Pierre de Coubertin, der Begründer der modernen Olympischen Bewegung, wollte die Spiele für viele weitere Disziplinen öffnen. So wurde ein «Concours de Golf» im Rahmen der Weltausstellung (Exposition Universelle) in Paris organisiert, rund um welche die Spiele von 1900 stattfanden. Die Golfwettbewerbe wurden im nahen Golfclub von Compiègne ausgetragen. 

Es nahmen zwölf Spieler teil, die die Vereinigten Staaten, Grossbritannien, Frankreich und Griechenland vertraten. Charles Sands (USA), Mitglied des St Andrews Golf Club von New York, wurde mit einem Ergebnis von 167 (82, 85) über 36 Löcher im Einzel Stroke Play der Männer der erste olympische Golfchampion. Der französische Diplomat Pierre Deschamps gewann die Silbermedaille. Nach Abschluss des Golfturniers fand für die Spieler und geladene Gäste in der Auberge de la Cloche in Compiègne «ein grosses Dîner mit Tanz und Cotillons» statt.

Der Erzkonservative Charles de Coubertin war bekannt für seine ablehnende Einstellung gegenüber dem Frauensport. «Für mich ist der richtige olympische Held ein erwachsener Mann», schrieb er 1892. Dennoch öffnete er 1900 die Spiele von Paris auch für Frauen. 

Beim Damenturnier über 9 Löcher, an dem zehn Spielerinnen aus Frankreich und den USA teilnahmen, absolvierte Margaret Abbott ihre Runde mit 47 Schlägen und schlug damit zwei andere Amerikanerinnen, Polly Whittier und Daria Huger Pratt. «Ich habe das Turnier gewonnen, weil alle französischen Mädchen offenbar den Charakter des Spiels missverstanden hatten und in High Heels und engen Röcken spielten», kommentierte Miss Abbott. Für ihren Sieg erhielt sie ein Kunstwerk – aber keine Goldmedaille. So wurde sie im Alter von 22 Jahren, ohne es zu wissen, die erste amerikanische Olympiasiegerin überhaupt. Weil so wenig Teilnehmerinnen eingeschrieben waren, wurde übrigens ihre Mutter in letzter Minute ebenfalls für den olympischen Golfwettbewerb aufgeboten …

Neben diesen olympischen Wettkämpfen fanden auch andere Golfturniere statt, wie zum Beispiel der «Grand Prix de l’Exposition», wie das Amateur-Turnier de Männer hiess. Al Lambert, ein 24-jähriger Amerikaner aus St. Louis, Missouri, gewann den Handicap-Wettbewerb (nicht als olympisch anerkannt) mit zwei Schlägen Vorsprung vor dem französischen Diplomaten Pierre Deschamps, der später auch der erste Präsident des französischen Golfverbandes wurde und sich 1902 beim Aufbau der «Swiss Golf Association» beteiligte.

Olympiamedaillen auch in St. Louis 1904

Golf war auch Teil des Programms der Olympischen Spiele 1904 in St. Louis (USA), die erneut im Rahmen der Weltausstellung stattfanden. Der kanadische Golfer George Seymour Lyon, achtfacher kanadischer Amateurmeister, bekannt für seine Drives weit über 200 Meter, gewann den Einzelwettbewerb – eine Kombination aus Stroke Play in der Qualifikation und anschliessend fünf Tage lang Match Play über 36 Löcher – und wurde somit Olympiasieger. Er war 46 Jahre alt, also mehr als doppelt so alt wie sein Finalgegner Chandler Egan, der zu dieser Zeit amtierender US-Amateurmeister war. Lyon ist bis zu den Spielen in Rio de Janeiro 2016 der letzte olympische Golfchampion geblieben. (Ein Damenwettbewerb fand in St. Louis nicht statt.)

Panne in London 1908

Golf war auch im Programm der Olympischen Spiele 1908 in London vorgesehen. George Lyon reiste in die britische Hauptstadt, um seinen Titel zu verteidigen, aber ein Turnier kam nicht zustande, da keine anderen Teilnehmer erschienen. Diese peinliche Situation war auf ein Kommunikationsversagen zwischen dem Britischen Olympischen Komitee und dem Royal & Ancient Golf Club (R&A) zurückzuführen. Man kann vermuten, dass diese unglückliche Verwirrung der Moment war, in dem der Golfsport die Chance verpasste, sich schon damals dauerhaft im olympischen Programm zu etablieren. Bei den Spielen  in Stockholm 1912 wurde kein Golfturnier ausgetragen. Golf war jedoch für die 1916 geplanten Spiele in Berlin vorgesehen. Diese wurden wegen des Ersten Weltkriegs abgesagt.

Bei den Spielen 1936 in Berlin versuchten die deutschen Organisatoren, Golf erneut ins Programm aufzunehmen, doch das Internationale Olympische Komitee (IOC) lehnte dies ab.

Mehr als ein Jahrhundert ohne olympisches Golf 

In den 1950er- und 1960er-Jahren bestand wenig Interesse daran, Golf wieder ins olympische Programm aufzunehmen. Beim Generalkongress des World Amateur Golf Council 1964 in Rom wurde ein entsprechender Antrag sogar einstimmig abgelehnt. Die Begründung lautete, dass der ohnehin schon dichte Golfturnierkalender eine Teilnahme an den Olympischen Spielen nicht ermögliche. 

In den 1980er-Jahren wurden die Golf-Funktionäre wieder aktiver aber verfolgten eine zurückhaltende Strategie. Besonders der Königlich Spanische Golfverband verfolgte das Ziel, Golf als Demonstrationssportart bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona zu etablieren. Auch dieser Antrag wurde abgelehnt.

Nach diesem Misserfolg entschieden sich die Golfer, für die Spiele 1996 in Atlanta die volle olympische Anerkennung zu beantragen. Wieder ohne Erfolg. Der Internationale Golfverband (IGF), dem die EGA (European Golf Association)  als eine von sieben regionalen Organisationen angehört, unternahm einen weiteren Anlauf, Golf als olympische Sportart für die Spiele 2012 in London durchzusetzen. Die Entscheidung über das Sportprogramm traf das IOC auf seiner 117. Sitzung 2005 in Singapur – Golf wurde nicht aufgenommen.

Golf-Ikonen als Botschafter 

Die IGF zeigte sich darüber sehr enttäuscht und konzentrierte sich fortan auf einen erfolgreichen Antrag für die Spiele in Rio de Janeiro 2016. Internationale Golfbotschafter wie die schwedische Golf-Ikone Annika Sörenstam und die Golflegende Jack Nicklaus unterstützten die Initiative nachdrücklich.

Annika Sörenstam: «Es ist eine Ehre und ein Privileg, aktiv zur Bewerbung von Golf als olympische Sportart beizutragen. Da ich mich vom Wettkampfgolf zurückziehe, ist es mein grosses Ziel, das Spiel weltweit zu fördern – und ich kann mir keinen besseren Weg dafür vorstellen als über die Olympischen Spiele.»

Jack Nicklaus: «Golf verkörpert wahrhaftig den olympischen Geist – es basiert auf Ehre, Integrität, Würde und Sportsgeist. Ich bin überzeugt, dass Golf durch seine Aufnahme die Olympische Bewegung weltweit stärken kann. Gleichzeitig kann es das Wachstum des Golfsports dort fördern, wo er sich noch in der Entwicklung befindet. Ich unterstütze dieses Anliegen sehr gerne.»

Dopingkontrollen auch im Golfsport

In der Zwischenzeit sensibilisierten sich die IGF, ihr Olympisches Golf-Komitee und die Berufsverbände der Golfer für das Thema Doping – eine wichtige Voraussetzung für die Wiederaufnahme in das olympische Programm. Angestossen wurde dies durch die südafrikanische Golflegende Gary Player, der im Juli 2007 das Thema Doping im Golfsport zur Sprache brachte.

Die IGF und die professionellen Golfverbände wurden im Kampf gegen Doping aktiv. Die IGF unterzeichnete den Welt-Anti-Doping-Code (WADC), und seit 2008 gibt es systematische Dopingkontrollen – für Amateure wie für Profis. Die Spieler wurden umfassend über die Liste der verbotenen Substanzen und Methoden der Welt-Anti-Doping-Agentur informiert. Tiger Woods und die olympischen Golfbotschafter unterstützten die verstärkte Anti-Doping-Kampagne und forderten harte Strafen bei Verstössen.

Rio de Janeiro 2016: Golf zurück im Olymp

Diese Initiativen sendeten die richtigen Signale an das IOC, seine Programmkommission und die Prüfverfahren, die zum wichtigen 121. IOC-Kongress in Kopenhagen 2009 führten. Schliesslich wurde Golf wieder als olympische Sportart für die Spiele in Rio de Janeiro 2016 aufgenommen. Die meisten EGA-Mitgliedsländer spüren bereits jetzt die positiven Effekte der Wiederaufnahme, da sie von staatlicher und anderer Unterstützung profitieren konnten, die zuvor nicht verfügbar war.

Die gute Nachricht löste jedoch nicht überall dieselbe Begeisterung aus. Einerseits brachte im Sommer 2016 das Zika-Virus in Brasilien gesundheitliche Gefahren mit sich, und andererseits schienen die weltbesten Profi-Golfer nicht sonderlich begeistert von der Perspektive, in Rio höchstens Edelmetall und Weltranglistenpunkte aber kein Preisgeld zu ergattern. Umso mehr als der lukrative FedEx Cup und das John Deere Classic (Preisgeld 4,8 Millionen Dollar) zur gleichen Zeit liefen. Rund 20 Top-Spieler verzichteten auf eine Teilnahme in Rio, darunter die damalige Weltnummer 1 Jason Day, dann auch Rory McIlroy, Jordan Spieth, Dustin Johnson und viele andere mehr (die als zukünftige Väter das Zika-Virus als Vorwand benutzten). Vielenorts wurde sogar befürchtet, dass diese prominenten Absagen die Chancen beeinträchtigten, dass Golf auch in den Spielen von Tokyo 2020 als olympische Sportart beibehalten würde. 

Das Turnier der Männer anfangs August auf dem wunderschönen Platz bei Barra da Tijuca, war dennoch spannend und endete mit einem würdigen Siegertrio, dem Engländer Justin Rose (-16) mit Gold – sein grösster Erfolg seit seinem US Open Triumph – zwei Schläge vor dem Schweden Henrik Stenson und drei Schläge vor dem Amerikaner Matt Kuchar, die alle hell  begeistert waren von der einmaligen Atmosphäre des olympischen Events und auch dem weltweiten Echo, das die olympischen Medaillen schlussendlich einbrachten.  

Zwei Schweizerinnen beim Frauenturnier

Ganz anders war die Lage beim Frauenturnier, wo alle weltbesten Proetten – die bekanntlich viel weniger Preisgeld verdienen als die Männer und dazu vom Zika-Virus als zukünftige Mütter eindeutig mehr bedroht waren – starteten. Volle 116 Jahre nach Margaret Abbott gab es eine neue Golf-Olympiasiegerin, und zwar die Südkoreanerin Inbee Park mit einem Gesamtscore von -16 nach vier Runden. Silber ging an die Neuseeländerin Lydia Ko (-11) und Bronze an die Chinesin Shanshan Feng (-10). 

Für die Schweizer Golfwelt waren die Spiele in Rio eine spannende Premiere, da sich zwei unserer Spielerinnen qualifiziert hatten. Erstens die 29-jährige Proette Fabienne In-Albon, Top 60 in der Weltrangliste und 53. im Olympia-Ranking (bei 60 zugelassenen Spielerinnen). Die Zugerin war leider gesundheitlich angeschlagen, infolge von Rückenproblemen und einer hartnäckigen Borreliose nach einem Zeckenbiss. 

Als zweite Schweizerin qualifizierte sich die 18-jährige Amateurin Albane Valenzuela, die nach ihrer Matura in Genf und vor ihrem Studium an der Stanford University (USA), ein Zwischenjahr einschaltete. Als 11. im WAGR (World Amateur Ranking) hatte sich die Genferin für die US Open qualifiziert (ein für die Schweiz historisches Ereignis) und spielte ausgezeichnet bei mehreren Profi-Turnieren. Plötzlich schien eine Olympia-Teilnahme möglich, denn nach nur sechs Turnieren auf der Tour belegte sie den 59. Rang im Olympia-Ranking. 

Und so kam es auch. «Ein Traum wurde wahr», sagte Albane Valenzuela, während Fabienne In-Albon ihre Olympia-Teilnahme als eine «Dauer-Gänsehaut» zusammenfasste. Beim Turnier Mitte August teilte sich die junge Genfer Amateurin bei Halbzeit den 22. Rang mit der späteren Silbermedaille-Gewinnerin Lydia Ko, und nach vier Runden belegte Albane Valenzuela gar den 21. Schlussrang, inmitten der Weltelite. Ihre Kollegin Fabienne In-Albon biss sich durch und wurde 57, musste aber aus gesundheitlichen Gründen ihre Saison nach den Olympischen Spielen vorzeitig abbrechen. 

Wegen Covid wird Tokyo 2020 um ein Jahr verschoben

Anfangs 2020 warf die Pandemie unter anderem den Olympia-Fahrplan über den Haufen. Im Frühling befand sich die internationale Sportwelt in einer Zwangspause, so dass im März 2020 beschlossen wurde die im August geplanten Spiele Tokyo 2020 auf Juli 2021 zu verschieben. Das Golf-Olympia-Ranking wurde eingefroren und die Selektion der je 60 qualifizierten Golferinnen und Golfer um ein Jahr verlängert. 

Die meisten Golfplätze blieben bis im Frühsommer geschlossen, die PGA Tour organisierte ihr erstes Turnier der Saison im Juni 2020 – ohne Zuschauer. Majors wie zum Beispiel The Open wurden abgesagt, auch das Omega European Master in Crans fand nicht statt, und das US Masters in Augusta wurde nicht wie gewohnt im April, sondern im November 2020 durchgeführt. 

Die Organisatoren von Tokyo 2021 veröffentlichten ein «Playbook» für den Umgang mit dem Coronavirus, dazu gehörten Schutzmassnahmen wie regelmässiges Testen, Hygienemassnahmen, Gästeverbot im olympischen Village und ein spezieller Kleber fürs Handgelenk, dank dem die Körpertemperatur sekundenschnell gemessen werden konnte. Im Frühling 2021 war eine erneute Absage der Olympischen Spiele immer noch eine Option. Umfragen zeigten zudem, dass eine Mehrheit der japanische Bevölkerung die Durchführung der Spiele unter den erschwerten Bedingungen ablehnte. 

Doch sie fanden statt und wurden sogar die «Spiele der Hoffnung» genannt, die Hoffnung vor allem, dass die Welt bald den Weg aus der Pandemie finden werde. 

Anfangs August fand das Turnier der Männer im vielgelobten Kasumigaseki Country Club über vier Tage und 72 Löcher statt. Wie bei allen anderen Sportarten wurden wegen Covid-19 auch hier keine Zuschauer zugelassen. Und prominente Absagen gab es auch diesmal wieder – nicht wegen Zika, sondern wegen Corona – darunter Jordan Spieth, Dustin Johnson, Brooks Koepka, Bryson DeChambeau, Jon Rahm. Ein Star, der in Tokio startete und vom olympischen Geist definitiv gepackt wurde, war Rory McIlroy. Der Nordire wurde zwar «nur» geteilter Vierter aber fühlte sich im Golfturnier zurückversetzt in die «grossartige Zeit, als wir noch nicht um Geld spielten». 

Der neue Olympiasieger Xander Schauffele (USA) gewann mit insgesamt 266 Schlägen (-18). Er setze sich in einem ungewöhnlichen 7-Mann-Sudden-Death-Playoff über vier Extralöcher durch! Rory Sabbatini (Slowakei) gewann die Silbermedaille, Bronze ging an C.T. Pan (Taiwan).

Wie schon 1900 (mit Margaret Abbott und Charles Sands) stammten die Olympiasieger 2021 sowohl bei den Frauen wie den Männern aus den USA. Das Frauenturnier gewann Nelly Korda mit total 267 Schlägen, vor der Japanerin Mone Inami (268) und der Neuseeländerin Lydia Ko (268), die ihrer Silbermedaille von Rio 2016 Bronze hinzufügte und als erste im Golfsport zwei Olympiamedaillen gewann. 

Wieder zwei Schweizerinnen im Feld

Die Verschiebung der Spiele um ein Jahr war für die drei Schweizer Anwärterinnen bestimmt kein Nachteil. Denn dank dieses Zusatzjahres gelang allen drei ein Riesensprung nach vorne im Welt-Ranking. Die Genferin Albane Valenzuela, die sich noch als Amateurin für die amerikanische LPGA qualifiziert hatte und 2020 ins Profilager übergetreten war, kämpfte zudem mit Verletzungen, einer Blinddarmoperation und einer Covid-Erkrankung. Sie hatte inzwischen ihr Studium in Stanford abgeschlossen und sich auf der LPGA erfolgreich etabliert. Im Olympia-Ranking belegte sie Position 45 und war somit für die Olympischen Spiele qualifiziert. 

Dazu kamen die zwei Métraux-Schwestern aus Lausanne, Kim und Morgane, inzwischen ebenfalls Proetten, die um den verbleibenden zweiten Platz an den Olympischen Spielen kämpften. Morgane, die sich von einer langwierigen Schulterverletzung erholt hatte, qualifizierte sich ebenfalls, doch dann fasste sie eine der schwierigsten Entscheidungen ihres Lebens: Sie verzichtete auf die Olympischen Spiele, um sich über die restlichen zwei Turniere der amerikanischen Symetra-Tour für die LPGA Tour zu qualifizieren. (Der Verzicht hatte sich gelohnt, Morgane schaffte den direkten Aufstieg auf die weltbeste Frauentour für 2025). 

Ihr harter Entscheid hatte auch positive Folgen für ihre ältere Schwester Kim, die eine Woche vor dem Abflug nach Japan ins Feld der 60 Qualifizierten nachrutschte und so ihr «grösstes Ziel» verwirklichen konnte, auch wenn sie mit einem 54. Schlussrang nicht den erwünschten Erfolg bei dieser Premiere erzielte.

Albane Valenzuela, machte sich ihre olympische Erfahrung zugute und klassierte sich in Tokio im 18. Rang (drei Ränge besser als in Rio), mit einer Par-Runde und drei Runden unter Par, insgesamt neun Schläge hinter der Siegerin. Diesmal war nicht ihr Vater Alberto sondern ihr Bruder Alexis am Bag. Und die Genferin war wiederum äusserst enthusiastisch. «Olympische Spiele sind einfach nur genial, die Zeremonien überwältigend, die Begegnungen mit Spitzensportler*innen aus der ganzen Welt einmalig.» Eine Meinung die natürlich auch Kim Métraux teilte.

Zur Erinnerung: Den Männern des Swiss Golf Team fehlten rund 300 Positionen im World Ranking, um sich unter die 60 Olympia-Qualifizierten zu reihen. In Paris 2024 werden sie diese Schwelle endlich überqueren. 

Grandiose Spiele in Paris 2024 

Drei Jahre später war die Pandemie vergessen und die olympische Atmosphäre konnte sich frei entfalten. Paris, die «Ville Lumière», bot einen grandiosen Rahmen für eine fantastische «Fête du Sport», angefangen mit der einmaligen, künstlerisch hochstehenden Eröffnungszeremonie auf der Seine, unvergesslich vor allem auch für die Athletinnen und Athleten, die an Bord von Schiffen mittendrin teilnahmen.  

Begeisternd war auch die Ambiance im prestigeträchtigen Golf National, westlich von Paris, der mit seinen drei Parcours und insgesamt 43 Löchern zu den 25 besten Plätzen in Kontinentaleuropa zählt. Bei den Männern waren diesmal alle Cracks de PGA Tour am Start. Der Wettkampf bewegte sich auf höchsten Niveau. In einer verrückten vierten Runde war die Atmosphäre vergleichbar mit einem Fussballstadion, vor allem als der Franzose Victor Perez eine 63-er Runde (-8) hinlegte die ihm beinahe eine Medaille eingebracht hätte. Dann legte die Weltnummer 1 Scottie Scheffler noch einen drauf und egalisierte mit einer phänomenalen Backnine (-6) den Platzrekord (62). Er holte sich den ersten Olympiasieg (265 Strokes, -19) mit einem Schlag Vorsprung auf den Briten Tommy Fleetwood und zwei Schlägen auf den Japaner Hideki Matsuyama. 

Etwas bescheidener aber doch historisch war die erste Teilnahme eines Schweizer Golfers an Olympischen Spielen: Joel Girrbach aus Lipperswil, etabliert auf der DP World Tour, ergatterte sich einen Platz unter den 60 Qualifizierten und trat zum ersten Mal in seinem Leben gegen die besten Golfer der Welt an. Während drei Runden hielt er gut stand (69, 72, 70), musste sich aber nach seiner letzten 76er-Karte (+5) mit dem 49. Schlussrang begnügen. Ein kleiner Trost: Im Golf National war Joel Girrbach der Spieler mit der höchsten Driving Accuracy (78,57 Prozent). Sein Kurzspiel genügte allerdings nicht, um mit den Pros der PGA Tour mithalten zu können. 

Zwei Frauen stellen den Schweizer Golfsport ins Rampenlicht 

Kurz darauf traten die Frauen an und – sagen wir es gleich vorab – die Schweizer Golf-Fans begannen von einer Goldmedaille zu träumen. Denn die 27-jährige Morgane Métraux zeigte in der zweiten Runde das beste Golf ihres Lebens. Sie spielte die ersten sechs Löcher im Golf National mit sechsmal drei Schlägen: Birdie, Par, Eagle, Birdie, Birdie, Birdie und übernahm die Führung mit 66 Schlägen. Unglaublich! Am Abend des dritten Tages war sie immer noch an der Spitze mit einer 71er-Karte. Fantastisch! In der vierten Runde, die Morgane wieder im letzten Flight an der Seite der späteren Olympiasiegerin Lydia Ko aus Neuseeland absolvierte, war dann der Druck zu gross. Die Lausannerin schloss mit einer 79 ab und klassierte sich auf dem 18. Platz. Immerhin erzielte sie einen Olympia-Rekord über neun Löcher: -8 auf der Frontnine der zweiten Runde. 

«Wir haben geträumt und dieser Traum war realistisch. Am Ende hat es keine Medaille gegeben, aber eine bessere Werbung für die Entwicklung unseres Sports kann man sich nicht vorstellen. Wir haben Momente unglaublicher Freude erlebt. Die Emotionen waren überwältigend», reagierte Barbara Albisetti-Heath, Direktorin Sport von Swiss Golf. 

Auch Albane Valenzuela träumte von einer Medaille bei ihren dritten Olympischen Spielen, die dank Ihrer Mutter, einer Pariserin, eine Art Heimspiel waren. Sie spielte wieder mit ihrem Bruder Alexis als Caddie, doch liess sie ihr Putting lange Zeit im Stich. Die 26-Jährige Genferin hatte immerhin die Genugtuung, in der letzten Runde, zusammen mit Céline Boutier und Ruoming Yin, mit 65 (-7) eine der drei besten Karten des olympischen Turniers abgeliefert zu haben. Sie wurde mit einem 13. Schlussrang zum dritten Mal beste Schweizer Golferin an den Olympischen Spielen. 

«Die Schweizer Sportwelt und die internationale Golfwelt haben realisiert, dass es uns gibt», kommentierte Lukas Eisner, Präsident von Swiss Golf. Und so soll es auch bleiben bis zum nächsten olympischen Termin, Juli 2028 im Riviera Country Club in Los Angeles. Dort wird übrigens zum ersten Mal ein Mixed-Team-Event über zwei Runden stattfinden, mit je einer Golferin und einem Golfer (die auch im Einzel qualifiziert sind) pro Land. Die erste Runde ist ein Foursome und die zweite ein Fourball, d.h., jede und jeder spielt seinen Ball und das bessere Score jedes Teams zählt. Diese attraktive Neuerung bedeutet, dass sich der Golfsport im olympischen Programm bewährt und zweifellos auf längere Sicht etabliert hat.

Abkürzungen

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