Die ASGI verändert die Schweizer Golflandschaft radikal

Yves Hofstetter und Martin Hodler

Weshalb die ASGI unbedingt notwendig war

In den Neunzigerjahren, als  Interesse am Golfsport in der Schweizer Bevölkerung exponentiell zunahm, versuchten gewisse Kreise eine Möglichkeit zu schaffen, damit auch diejenigen diesen Sport ausüben konnten, die nicht über die finanziellen Mittel verfügten, einem Schweizer Golfclub beizutreten.

Zwischen 1969 (GC Schönenberg) und 1992 konnte in der Schweiz kein neuer Golfplatz gebaut werden, mit Ausnahme von Bonmont (1983), Riederalp (1985), Domaine Impérial (1987) und Les Coullaux (9 Löcher, 1991). Die Gründe dafür lagen vor allem in den Bedenken des Landwirtschaftssektors und der Naturschutzverbände. Bei den Landwirten lautete das allgemeine Argument: Das Land ist nicht für die Reichen da, sondern für die Produktion von Nahrungsmitteln und die Pflege der Landschaft. Den Vertretern der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz ging es darum, die Naturnähe in unserem Land zu erhalten.

1985 umfasste der Schweizerische Golfverband (ASG) nur 31 Golfclubs. Die Zahl der Golferinnen und Golfer war jedoch von knapp 7000 im Jahr 1975 auf fast 12’000 zehn Jahre später gestiegen. In den meisten bestehenden Clubs gab es Wartelisten, die sich mancherorts über Jahre erstreckten. Die Nachfrage nach Spielmöglichkeiten war deutlich höher als das Angebot. 

Um den Druck auf die Golfclubs etwas zu verringern, beschloss die ASG, neu eröffnete Golfplätze im nahen Ausland als Vollmitglieder des Verbands zu akzeptieren.

Die ASG stellte jedoch gewisse Bedingungen. Der Platz durfte nicht mehr als 30 km von der Schweizer Grenze entfernt sein. Ausserdem mussten mindestens 50 Prozent der Mitglieder und die Hälfte der Vorstandsmitglieder in der Schweiz wohnhaft sein. Dank dieser Ausnahmeregelung konnten zwischen Anfang der Achtzigerjahre und 1992 acht neue Clubs auf ausländischem Boden in die ASG aufgenommen werden.

Dieser Trend setzte sich auch in den folgenden Jahren fort. Die Zahl der Golfinteressierten stieg weiterhin stetig an, anfangs der Neunzigerjahre sogar exponentiell. Zum Zeitpunkt der Gründung der ASGI im Jahr 1998 gab es in der Schweiz 61 Golfplätze und fast 32’000 Golferinnen und Golfer.

Zehn Jahre vor diesem unglaublichen Durchbruch war Golf noch ein für einen kleinen Kreis reservierter Sport, der von den oberen Schichten der Schweizer Bevölkerung ausgeübt wurde. Öffentliche  Golfplätze gab es damals keine.

Die Finanzierung der Clubs folgte einem einheitlichen Muster: Die Investitionen wurden durch den Verkauf von Aktien oder Anteilen sowie durch Beiträge oder Eintrittsgelder gedeckt. In einigen exklusiven Clubs beliefen sich diese Beträge auf mehrere zehntausend Franken. Für die Mehrheit der Bevölkerung waren solche Ausgaben prohibitiv hoch.

Paradoxerweise veränderte sich zur gleichen Zeit die Wahrnehmung des Golfsports, der seine Nische für Insider schrittweise verliess und zu einem Sport wurde, über den in den Medien regelmässig berichtet wurde. Das Fernsehen spielte bei dieser Entwicklung eine wichtige Rolle. Die Menschen waren sich zunehmend bewusst, dass Golf in der Natur gespielt wird und die Landschaft nicht irreversibel «verunstaltet». Diese Faktoren überzeugten auch einen Teil der Landwirtschaft. Daraus ergab sich die Möglichkeit, landwirtschaftliche Flächen anders zu nutzen, und das zu einer Zeit, in der sich die Zukunftsaussichten für viele Bauernfamilien ernsthaft verdüsterten. In den Neunzigerjahren verdoppelte sich die Zahl der Golfplätze auf Schweizer Boden nahezu.

Ein neues Modell musste her

Während Golf in sportlicher Hinsicht demokratisiert wurde, war dies im wirtschaftlichen Bereich nicht der Fall. Immer mehr Golferinnen und Golfer waren frustriert. Ihr Wunsch Golf zu spielen konnte nicht erfüllt werden. Sie verfügten nicht über ausreichende finanzielle Mittel, und ausserdem führten die meisten Golfclubs Wartelisten.

Eine Möglichkeit bestand darin, einem viel weniger teuren Club im Ausland beizutreten und dann in der Schweiz zu spielen, indem man ein Greenfee zahlte. In dieser Zeit wurden die exotischen «Briefkastenclubs» gegründet. Das Einzige, was sie anboten, war eine Lizenz und die Verwaltung der Handicaps gegen eine geringe Gebühr und ohne jegliche Kontrolle.

Für die meisten Neueinsteiger beschränkte sich die Ausübung des Golfsports damals auf die Ferien und das Ausland.

In diesem Klima der zunehmenden Begeisterung für den Golfsport und der anhaltenden Frustration, ihn nicht ausüben zu können, stellten zwei Akteure, von denen später noch die Rede sein wird, einige Überlegungen an. Das Ergebnis war ein Konzept für Public Golf in der Schweiz. Dieses Konzept wurde mit der Gründung des Schweizer Vereins der unabhängigen Golfer (ASGI –Association Suisse des Golfeurs Indépendants) in die Tat umgesetzt. Die Gründer hatten eine Vision und hörten nicht auf diejenigen, die ihnen sagten: «Das wird nie funktionieren!»

 

2. Der Ansatz von Pascal Germanier

Pascal Germanier entdeckte den Golfsport im Alter von 14 Jahren als Caddie im Golfclub Lausanne. «Damals gab es in Chalet-à-Gobet etwa 100 Caddies. Wir hatten die Gelegenheit, den Golfsport kennenzulernen, vor allem, wenn der Platz leer war, also am frühen Morgen oder am Abend. Yves Hofstetter und Johnny Storjohann machten sich schon damals Gedanken über die Entwicklung des Golfsports. Sie schlugen dem Club vor, das Potenzial der jungen Caddies zu erkunden. Wir konnten an Gruppenkursen teilnehmen. So wurde ein Caddie wie Francis Boillat später Profi und Spieler der European Tour oder wie Pascal Jaquet Schweizermeister bei den Amateuren.» Pascal Germanier war auch einer dieser golfbegeisterten Caddies.

Anfang der Neunzigerjahre war Pascal Germanier an der Gründung des Golfs von La Sarraz in der Nähe von Lausanne, sowie an dessen Eröffnung am 1. September 1994 beteiligt. Das Projekt begann mit einer Driving Range. Ein Jahr später folgte ein Pitch&Putt. Pascal Germanier war für die Entwicklung zuständig, mit dem Ziel, einen klassischen 18-Loch-Platz zu bauen.
 

Nach der Eröffnung der Driving Range nutzte Pascal Germanier seine Kontakte zu den Tageszeitungen «Le Matin» und «24Heures». Es ging darum, für den Golfsport zu werben und Kurse für Anfänger anzubieten. Die Botschaft kam an. Im Eröffnungsjahr besuchten nicht weniger als tausend Personen den Golf von La Sarraz. Auf dem damaligen Kurzplatz wurden Turniere veranstaltet. Jedes Mal nahmen 60 bis 80 Personen teil. Die Stimmung war grossartig.

Trotz des Erfolgs sahen sich die Spielerinnen und Spieler aus La Sarraz mit einem Dilemma konfrontiert. Sie sehnten sich nach Anerkennung. Sie waren zwar begeistert über diesen neu entdeckten Sport, aber der nächste Schritt war ihnen verwehrt. Sie konnten nicht auf einem 9- oder 18-Loch-Platz in der Schweiz spielen.

Die meisten Clubs hatten Wartelisten und die ASG-Lizenz war den Clubmitgliedern vorbehalten. Die enttäuschten Leute schlossen daher Abkommen mit ausländischen Clubs in der Nähe der Schweizer Grenze. Es wurden Ausflüge nach Frankreich organisiert. Die Nachfrage war sehr gross und zahlreiche Schweizer Golfer*innen lösten eine Lizenz beim französischen Golfverband.

Pascal Germanier erkannte das Problem, nämlich dass es für neue Spielerinnen und Spieler schlichtweg unmöglich war, in der Schweiz eine offizielle Anerkennung zu erhalten. Er war überzeugt, dass sich dies ändern musste. 1996 nahm Germanier Kontakt mit Johnny Storjohann auf, dem damaligen Generalsekretär der ASG, den er seit langem kannte. Dieser hatte ein offenes Ohr für ihn. Gleichzeitig sprach Pascal Germanier auch mit Yves Hofstetter über das Potenzial von Spielern und Spielerinnen, die keinem Verein angehören. Dieser zeigte sich begeistert und bot sich an, als Anwalt Statuten für den künftigen Verein zu entwerfen. So entstand das Networking mit den Verantwortlichen des Schweizer Golfsports.
 

Während das Konzept für einen künftigen öffentlichen Golfverein reifte, hatte Pascal Germanier den Namen ASGI von Anfang an im Kopf. Für ihn war klar, dass der neue Verein in Harmonie und Partnerschaft mit der ASG entstehen sollte. Etwa 250 Personen, die Pascal Germanier aus der Geschäftswelt kannte, liessen sich von dem Konzept überzeugen. Diese Gruppe war bereits eine gute Basis für das neue Projekt.
 

So führten die Schritte des ASG-Vorstands und von Pascal Germanier zur gemeinsamen Gründung der ASGI am 7. Mai 1998, mit einem Vorstand, der mehrheitlich aus Vertretern des ASG bestand:  Yves Hofstetter als Präsidenten, Johnny Storjohann, Pierre-Alain Bally und Hans Käppeli als Mitglieder und Pascal Germanier als Generalsekretär.

3. Die Mitgliedschaft in der ASG

Nach dreieinhalbjährigem Bestehen beantragte die ASGI, die Ende 2001 4023 Mitglieder zählte, ihre Aufnahme in die ASG als angeschlossener Verein. In geheimer Abstimmung wurde die ASGI mit 299 Ja, 142 Nein und 16 Enthaltungen aufgenommen. Einige Clubs befürchteten die Konkurrenz durch die ASGI, deren Bedingungen als zu günstig angesehen wurden.

2004 überschritt die ASGI die signifikante Zahl von 10’000 Mitgliedern. Ein Jahr später unterzeichneten die ASG und die ASGI nach einer intensiven Debatte eine Vereinbarung über den Verkauf einer Lizenz an unabhängige Golfer anstelle der bisherigen ASGI-Karte. Die ASGI startete daraufhin ein originelles Investitionsprogramm in ASG-Clubs (bis 2009 hatte die ASGI 237 Anteile in 40 Clubs erworben). Jedes Jahr wurden diese Anteile dem einen oder anderen ASGI-Mitglied zur Verfügung gestellt, das in dem betreffenden Club spielte und den entsprechenden Jahresbeitrag bezahlte. Dies war eine Möglichkeit, den ASGI-Mitgliedern die Vorteile zu zeigen, die eine Clubmitgliedschaft mit sich bringt.
 

2008 wurde ein neues Abkommen mit der ASG unterzeichnet, das ASGI-Mitgliedern eine offizielle Lizenz mit dem Namen ASG Golfcard verlieh. Dieser Fortschritt war unter anderem der Unterstützung vieler Clubs zu verdanken, die mit der ASGI zusammenarbeiteten.
 

2010 lag die Anzahl ASGI-Mitglieder bei über 15'000; drei Jahre später waren es schon über 17'000. Zu diesem Zeitpunkt hatte die ASGI insgesamt mehr als 35’000 Mitglieder, von denen über 10’000 die ASGI verlassen hatten, um einem ASG-Club beizutreten.
 

2017 führte die ASGI den Status eines Premium-Partners ein, der Clubs zuerkannt wird, mit denen die ASGI eine besondere Vereinbarung traf, die es ihnen unter anderem ermöglichte, Kapital für ihre Projekte zu erhalten.
 

Im Juni 2017 kündigte die ASG jedoch die Verträge mit den öffentlichen Golforganisationen und löste damit eine grosse Krise im Schweizer Golfsport aus. Bei dieser Gelegenheit konnte die ASGI feststellen, dass zahlreiche Clubs, insbesondere in der Westschweiz, sie gegen die Vorgehensweise des damaligen ASG-Vorstands unterstützten. Nach verschiedenen Unwägbarkeiten wurde diese Krise an der ASG-Delegiertenversammlung im Frühjahr 2018 durch die Wahl eines erneuerten Vorstands unter dem Vorsitz von Reto Bieler gelöst. 

Unter seiner Präsidentschaft wurde der Dialog wieder aufgenommen und eine Vereinbarung zwischen der ASG und den nunmehrigen PGOs (Public Golf Organisations), also der ASGI und der Migros, unterzeichnete. Diese Vereinbarung wurde von der Delegiertenversammlung der ASG (2019 in Swiss Golf umbenannt) bestätigt. Die Vereinbarung sah unter anderem die Einrichtung eines Sportfonds in Höhe von rund 1,5 Millionen Franken vor. Die von der ASGI initiierte Unterstützung der Clubs wurde offiziell bestätigt und belief sich auf über eine Million Franken.

Die Ruhe und das Vertrauen waren wiederhergestellt, der Schweizer Golf entwickelte sich harmonisch – auch während der Corona-Krise, die den Golfsport überraschenderweise ankurbelte.

Abkürzungen

ZS Zivilschutz
AdFW Angehörige der Feuerwehr
PD Preisdifferenz relativ zum Preis des Preisabhängigen Preises
ZS Zivilschutz
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PD Preisdifferenz relativ zum Preis des Preisabhängigen Preises
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